Ummenhofer & Partner

Ursache für eine Schimmelpilzbildung ist im Wesentlichen in zu großes Feuchtigkeitsangebot über einen zu langen Zeitraum.

Gewisse Schimmelpilzsporen sind „ubiquitär“, d. h. praktisch überall und immer in der Luft vorhanden. In Innenräume gelangen sie durch Luftbewegung und über Ablagerungen von Anflugsporen oder können noch durch alte Pilzschäden vorhanden sein. Ist gleichzeitig ein erhöhtes Feuchtigkeitsangebot vorhanden, ausgehend z.B. von einem Rohrbruch, Hochwasser oder bauseitigen Mängeln, ist ein Schimmelwachstum möglich. In der Praxis wächst Schimmelpilz bereits ab ca. 80 % relativer Luftfeuchtigkeit vor der jeweiligen Bauteiloberfläche. Hält diese Feuchtigkeit über mehrere Tage an, ist eine Schimmelpilzbildung auf den meisten Baustoffen nicht zu vermeiden. Hieraus wird klar, warum schnelles Handeln so wichtig ist.

Die Wachstumintensivität des Schimmels wird gesteigert durch Temperaturen über 20°C und einen pH-Wert zwischen 5 bis 7 (wobei die meisten Schimmelarten auch bei einem pH-Wert von 3 bis 9 wachsen und Actinomyceten auch bei höheren ph-Werten günstige Voraussetzungen finden).

Hinzu kommen noch in Gebäuden und Innenräumen geeignete Nährböden wie [1]:

  • Trägerplatten für Fußbodenheizungen aus Holzfaserstoffen, Spanplatten,
  • Kartonoberflächen von Trockenbauplatten
  • Polystyrol aus Wärmedämm- und Trittschalldämmplatten
  • Tapeten, Tapetenkleister,
  • Kunststoffe, Gummi, Silikon, Folien,
  • Teppichböden, Kleber für Fußbodenbelag,
  • Farben, Lacke
  • organische Harze aus Anstrichen
  • aber auch staubbedeckte Oberflächen

Stimmen die Umgebungsbedingungen kann es schon innerhalb weniger Tage zum Schimmelwachstum kommen [1].

Bei Wasserschäden werden in der Regel nicht nur die Bauteiloberflächen durch Wasser belastet. Kritisch sind besonders Hohlräume wie Schächte, Leichtbaukonstruktionen wie Holzständerbau, Trockenbaukonstruktionen etc. sowie Fußbodenaufbauten. Hier trocknet Wasser nicht von alleine schnell genug ab. Solche Bauteile müssen maschinell getrocknet oder zurückgebaut werden.

Die anderen Lebensvoraussetzungen für die Bildung von Schimmelpilz sind in aller Regel in günstiger Ausprägung vorhanden. Da Pilzsporen zumindest in geringer Konzentration praktisch überall vorkommen, ist bei einem ausreichenden Feuchtigkeitsangebot eine Schimmelbildung eigentlich immer vorhanden. Bereits Staubablagerungen reichen für ein Schimmelpilzwachstum aus. Die Temperaturverhältnisse in genutzen Räumen sind für ein Schimmelpilzwachstum eigentlich immer optimal.

Beeinflusst werden kann eine Schimmelbildung daher in der Praxis nur durch die Feuchtigkeit, da die anderen Randbedingungen fast immer günstig für den Schimmel sind und auch kaum beeinflusst werden können. Bei der Sanierung von Wasserschäden ist daher eine umgehende und richtig installierte Bautrocknung und Trocknung der Hohlräume (Estrich-Dämmschicht-Trocknung, Wanddtrocknung) wichtig, um die Menge des wachsenden Schimmelpilzes so gering wie möglich zu halten.

 

[1] Umweltbundesamt (Hrsg.): Leitfaden zur Ursachensuche und Sanierung bei Schimmelpilzwachstum in Innenräumen; Ausgabe 2005, Abschnitt 2.

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